Manchmal spielt das Leben verrückt, und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war. Dann kann es schon mal vorkommen, dass sich das eigene Haus in das frühere Kinderzimmer verwandelt. Es scheint ein Albtraum zu sein, in dem die Zeit 30 Jahre zurückgedreht wurde. Aber irgendwann stellt man einfach nur noch fest, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände diesen Albtraum Wirklichkeit werden ließ.
Rike ist Mitte Vierzig und erlebt genau dieses Horrorszenario. Sie braucht dringend einen Neuanfang. Dabei hat sie keine Vorstellung davon, in welche Richtung dieser gehen soll. Nachbar und alter Kumpel Schmidti steht ihr zur Seite und überrascht sie immer wieder. Rike muss feststellen, dass sie eigentlich nichts über ihre alten Freunde weiß. Sie entdeckt einige Seiten an sich, die ihr gar nicht gefallen. Und dann ist da noch der Dauerkonflikt mit ihrer Mutter…
„Mitte 40, fertig, los“ ist ein toller Roman über die kleinen und großen Hürden des Lebens. Die Message ist eindeutig. Es ist niemals zu spät, um sich selbst neu zu erfinden und aus den gewohnten Strukturen auszubrechen.
Franka Bloom begeistert mit ihrer absolut erfrischenden und humorvollen Art. Die Geschichte ist weder spektakulär, noch sonderlich spannend. Aber sie ist mitten aus dem Leben gegriffen und könnte genauso passieren. Sie plätschert munter vor sich hin und durchläuft die unterschiedlichen Phasen der Selbsterkenntnis.
Ich konnte mir so manches Mal ein Schmunzeln nicht verkneifen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich mich ab und zu selbst erkannt habe. Franka Bloom zeigt am Beispiel von Rike, welch große Überraschungen das Leben auch für uns Mittvierziger bereithalten kann.
Obwohl die Autorin das Rad nicht neu erfunden hat, fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Alles in allem ist es Franka Bloom hervorragend gelungen, eine realistische Geschichte zu Papier zu bringen. Ihre Charaktere haben alle ihr Päckchen zu tragen, wie es im wirklichen Leben auch oft ist. Sehr sympathisch sind die vielen kleinen und großen Schwächen, die die Protagonisten zu liebenswerten Menschen von nebenan machen.
Ganz klare Leseempfehlung, vor allem für die Generation ü40.
Auch das Cover ist eine Erwähnung wert. Wenn ein Cover mich dermaßen anlacht, komme ich selten drum herum, das Buch auch zu lesen. In diesem Fall war es das optimale Zusammenspiel aus Summerfeeling und perfekt für mich passendem Titel. (Wer mich kennt, weiß genau, was ich meine.) Tolle Farben, Mega-Haptik und ein Titel, der sich wunderbar unterwegs lesen lässt – so hatte „Mitte 40, fertig, los“ mich voll erwischt. Es musste mit und es hat mich nicht enttäuscht. Vielleicht hat es mir sogar den einen oder anderen Denkanstoß mitgegeben…
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Bildquelle:
privat – (c) SOL – Schreiben ohne Limit
Grafik – (c) SOL – Schreiben ohne Limit – Hanna M. Laines